Lammfromm – Mit der Wanderschäferin von Weide zu Weide
Wanderschäferin Petra Sauer - “Tiere waren schon immer meine Leidenschaft”
Belmicke/Reichshof – Landwirtschaftliche Betriebe gibt es ja so einige im Oberbergischen und auch im Sauerland. Rinder und Pferde auf den Weiden sind nun wirklich keine Seltenheit. Wenn ich bei uns aus dem Fenster blicke, schaue ich auf Felder und Wiesen. Zum Glück wohnen wir im Oberbergischen sehr ländlich. Uns gefällt das sehr gut. Wenn ich mit unserer Hündin Enya spazieren gehe, muss ich quasi nur aus dem Haus gehen und bin schon im Grünen. Felder und Wiesen soweit ich schauen kann. Die meisten Wiesen sind Grünfutterwiesen für die Tiere. Ich laufe besonders gerne den Loipenweg rund um die Belmicke. Und das eigentlich täglich. Und eines Tages standen da auf einmal Schafe bzw. mobile Schafzäune rechts und links des Weges. Noch ehe ich mich fragen konnte, wie die da quasi über Nacht hingekommen sind, bekam meine Australian Shepherd Hündin schon einen kleinen Stromschlag ab, weil sie nur mal eben schauen wollte, was das für komische Stäbe sind. An den Schafen waren wir eigentlich schon vorbei. Die haben sie nicht sonderlich interessiert. Heute macht sie einen großen Bogen um Schafe und bleibt den Zäunen fern. Na ja, mit Schafe hüten wird das dann wohl nichts mehr, aber das nur am Rande.
Treffen mit Wanderschäferin Petra Sauer
Wem sind denn die Schafe? Wo kommen die her? Ich wusste von einer Bekannten, dass es eine Schäferin ist, der die Schafe gehören und sie mit den Schafen umherzieht, mal hierhin und mal dorthin. Wo gerade eine Fläche zum “Abmähen” bereit ist. Tolle Sache, habe ich mir gedacht. Das wäre doch mal einen Artikel wert. Den Wanderschäfer kennt man ja eigentlich nur aus der Lüneburger Heide oder dem Fernsehen. Die Wanderschäferei ist sehr selten. Ich bin zumindest in meinen ganzen Lebensjahren noch keinem Wanderschäfer im Oberbergischen begegnet. Bis vor kurzem halt, als ich Petra Sauer auf einem meiner Spaziergänge begegnet bin, als sie die Zäune verrückte. Prompt habe ich sie angesprochen. Und wie es der Zufall will, haben wir direkt einen Termin ausgemacht, da die Schafe sowieso geschoren werden müssen und dieser Termin ja bereits schon steht. Also gut. Gesagt, getan. Ich fahre also in weiser Voraussicht in Gummistiefeln zum Termin, gut gewappnet für eine Schafscheraktion. Die Schafe, die geschoren werden müssen, wurden schon einen Tag vorher von der Belmicke nach Reichshof-Dorn transportiert. Nicht zu Fuß mit Hütehund und so, wie es jetzt vielleicht viele vor Augen haben, wenn man von einem Wanderschäfer spricht. Nein, ganz unromantisch mit dem Transporter. Das geht einfach schneller. Doch leider hat der Schafscherer wegen Regenwetter kurzfristig abgesagt. Wenn die Schafe nass sind, können sie nicht geschoren werden. Und da die Schafe das ganze Jahr über draußen stehen, sind sie natürlich nass. Das wirft den ganzen Plan durcheinander. Auf meine Frage hin, wie lange ein Schaf braucht, um wieder trocken zu werden, antwortet Petra Sauer: „Ein Schaf braucht ca. 3 Tage um zu trocknen, mit Wind vielleicht 2 Tage.” Oh je… Das kann ja dann noch dauern mit dem Scheren. Bei unserem diesjährigen verregneten Sommer wird es wohl noch ein paar Wochen dauern. Zumindest für heute ist Dauerregen (wie immer in letzter Zeit) angesagt. Aber nun bin ich einmal angereist, dann schaue ich mir schon mal die “Flaschenkinder” an.
Petra Sauers Kindergarten
Zurzeit hat Petra Sauer 4 Sorgenkinder (Lämmer), die sie mit der Flasche aufzieht. Hinzu kommen noch 4 Kälber aus der Rinderzucht ihres Lebensgefährten, die ebenfalls mit der Flasche aufgezogen werden, weil die Mutterkühe die Kälber nicht angenommen haben. Eines der Lämmer ist leider mit verkrüppelten Beinen auf die Welt gekommen. Aber das kleine Böckchen kommt ganz gut zurecht. Er frisst gut und ist ein kleiner Kuschelbär. Wenn er ausgewachsen ist, soll er aus dem 3D-Drucker Prothesen angepasst bekommen.
Schafrassenvielfalt bei Wanderschäferin Petra Sauer
Petra Sauers Schafherde besteht aus 168 Schafen verschiedenster Rassen, darunter Merinos, Zackelschafe, Schwarzköpfe und Nolaner Landschafe. Davon müssen rund 100 Schafe jährlich geschoren werden. Der Juni/Juli ist die beste Zeit zum Scheren. Die Wolle fängt von selbst an, sich von der Haut zu lösen, dann ist es leichter sie zu scheren und es ziept nicht so. Wartet man zu lange, fängt die alte Wolle an, sich mit der neuen Wolle zu verfilzen. Bei dem Nolaner Schaf erledigt sich das Scheren. Nolaner Schaf bedeutet “keine Wolle” und „Lana“ kommt aus dem Lateinischen/Spanischen und bedeutet Wolle. Die Bedeutung von „No“ dürfte klar sein. Nolaner Schafe haben deshalb keine Wolle, sondern ein Haarkleid. Das dichte Haarkleid (Wolle) löst sich im Frühsommer und fällt von selber ab oder man zupft es raus.
Nolaner Schafe sind sehr ursprünglich und robust. Wenig krankheitsanfällig, haben keine Klauenprobleme und kein Ungezieferproblem in der Wolle. Nolana Schafe werden in zwei Zuchtrichtungen gezüchtet. Dem Nolana Fleischschaf für die Fleischerzeugung und dem etwas leichteren Nolana Landschaf zur Fleischerzeugung und Landschaftspflege. Wie mittlerweile einige andere Züchter auch, kreuzt Petra Sauer das Nolaner Landschaf mit anderen Rassen, um die anderen widerstandsfähiger zu machen. Das Nolaner Landschaf ist zudem sehr fruchtbar und kann mehrmals im Jahr lammen.
Vom Schaf auf die Stricknadel
Einmal im Jahr, zwischen Mai und Juli nach den Eisheiligen, werden die Schafe alle geschoren. In diesem Jahr, wie schon erwähnt, eine Herausforderung. Der verregnete Frühsommer ließ nicht viel Platz für Langzeit Planungen. Letztendlich hat es ja dann doch noch geklappt. Musste ja auch irgendwie klappen.
Geschoren wird auf einer Wiese zwischen Baldenberg und Hüngringhausen (Bergneustadt). Schafscherer Kevin Arnold aus Marienheide ist mit seiner Praktikantin Elise Wesemann angereist. Ca. 3000 Schafe hat er in dieser Saison schon geschoren. Mit 13 Jahren hat er seine erste Schafschermaschine bekommen. Die Liebe zu den Schafen haben Petra Sauer und er jedenfalls gemeinsam. Kevin Arnold machte eine Ausbildung zum Landwirt, arbeitet allerdings bei einer landwirtschaftlichen Einkaufsgenossenschaft und übt das professionelle Schafscheren als Nebeberuf aus. Schafe scheren ist halt ein Saisongeschäft. Letztes Jahr hat er sich 3 Wochen Urlaub nehmen müssen. Für dieses Jahr wurde er freigestellt.
Früh morgens wird angefangen. Als ich um 9:00 Uhr auf der vereinbarten Wiese auftauchte, ist Petra Sauer schon seit 4 Stunden bei ihren Schafen, um alles fürs Scheren vorzubereiten. Auch Kevin Arnold und seine Praktikantin Elise Wesemann sind schon fleißig bei der Arbeit. Elise Wesemann absolviert zur Zeit ein zweimonatiges Praktikum bei Kevin Arnold. Sie studiert ökologische Agrarwissenschaft in Witzenhausen. Unterstützt wird das Trio von Petra Sauers Tochter, die ebenfalls ein paar ihrer Schafe zum Scheren mitgebracht hat. Neben den Schafen von Petra Sauer und ihrer Tochter, kommen auch noch ein paar Schafe eines Bekannten hinzu. Ein arbeitsreicher, langer Tag steht an. Zumindest ist jetzt das Wetter schön. Nicht zu warm und nicht zu kalt.
Ein hoher Berg Schafwolle türmt sich neben dem provisorisch aufgebauten Schafgatter auf. Die Wolle wird sortiert zwischen feiner Strickwolle und gröbere Wolle zum Beispiel für die Teppichverarbeitung und geht in verschiedene Säcke. Die restliche Abfallwolle wird zwar ebenfalls gereinigt und desinfiziert, landet aber als Mulch im Garten.
Ein Schaf nach dem anderen kommt unter die Schermaschine. Die Scheren müssen häufig vom Wollfett (Lanolin) befreit werden. Bei heißem Wetter ist das weniger problematisch, weil dann das Lanolin flüssiger ist. Wie oft die Scherköpfe ausgetauscht werden müssen, hängt vom Wollzustand des Schafes ab. Zwischen 1 und 15 Schafen kann Kevin mit einem Scherkopf scheren. Unter den Schafen sind auch ein paar Lämmer. Auch da muss schon mal das eine oder andere geschoren werden, je nachdem wie dick die Wolle schon ist. Zwischendurch bekommen die geschorenen Schafe eine kleine Sprühdusche aus der Pumpflasche gegen lästige Plagegeister wie Kriebelmücke, Bremsen etc. Petra Sauer sprüht sich gleich mal mit ein. Die Stechviecher und Fliegen sind aber auch unerbittlich.
Spannend, so eine Scheraktion. In nur wenigen Minuten ist so ein Schaf geschoren. Gekonnt ist halt gekonnt. Dabei ist ein genauer Ablauf wichtig, um effizient zu arbeiten. Dennoch muss ab und an auch mal improvisiert werden, wenn ein wehriges Schaf mal nicht so richtig will. Wenn man als Laie zuschaut sieht das oftmals sehr “hart” aus, wie die Schafe gepackt und in die richtige Position gesetzt und “gerollt” werden, aber es tut ihnen ja nicht weh und sie sind es ja auch gewohnt. Hinterher sind sie bestimmt glücklich, die Wolle endlich los zu sein. Frisch geschoren geht es dann wieder zu den anderen Schafen.
Die geschorene Strick-Wolle wird von Petra Sauer gewaschen, gefärbt und gesponnen. Aus der “fertigen” Wolle strickt sie Socken, die sie wiederum auf dem Denklinger Weihnachtsmarkt verkauft. Für Selbststricker natürlich auch nur die Wolle. Auf dem gemütlichen Sofa bei Petra Sauers Tierkindergehege liegen mehrere Schaffelle. Darunter zwei Veggie-Felle. Was sind Veggie-Felle, frage ich erstaunt? Das sind Schaffelle aus geschorenen Schafen und nicht von toten Schafen. Ah ha, und wie macht man das, frage ich weiter? “Das ist sehr aufwändig“, berichtet mir Petra Sauer. “Die Unterseite des geschorenen Fells wird so verfilzt, sodass eine feste Unterschicht entsteht.“ “Eventuell vorkommende Löcher werden dann zugenäht” “Ein sehr großer Zeitaufwand.“ Das macht man nicht mal eben so nebenher. Verkauft werden die Veggie-Felle aber nicht. Die sind nur für den Eigengebrauch. Nebenher bei der Arbeit strickt Petra Sauer aber die Socken. Das macht sie sehr gerne beim Schafehüten. “Den Schafen beim Grasen zuschauen, das ist mir nichts. Das ist mir zu langweilig” Also strickt sie. Wenn sie auf dem Denklinger Weihnachtsmarkt ist, nimmt sie ihr tragbares Spinnrad mit. “Ich kann nicht den ganzen Tag nichts tun”.
Mit einer Leihherde hat alles angefangen
Schon als Jugendliche hatte Petra Sauer eine kleine Herde Heidschnucken. In Dümmlinghausen aufgewachsen, half sie schon früh beim Nachbarn, die Pferde zu versorgen. Zum Glück waren auch Vater und Großmutter sehr tierlieb, sodass sie ihre Liebe zu Tieren auch ausleben konnte. Sie hatte schon viele Tiere. Ihre Mutter lernte mit der Zeit mit den Tieren, die zu Petra Sauer kamen, umzugehen. Wenn kranke Tiere gefunden wurden, kamen diese erst einmal ins “Tierheim Sauer“. Später half und unterstützte sie einem fast blinden Wanderschäfer bei der Arbeit. Die Flaschenlämmer kamen zu ihr. Und auch heute noch kommen die Flaschenlämmer zu ihr. Fast ihre ganze Herde besteht aus Flaschenkindern, die sie mit der Flasche aufgezogen hat. Die Herde folgt ihr auf Schritt und Tritt. Ein Pfiff von ihr genügt und die Schafe kommen angerannt. Als ein gut befreundeter Schäfer plötzlich starb, übernahm sie seine Herde. Aber nicht ohne Komplikationen. Schafe bauen eine Beziehung zu ihrem Schäfer auf. Als dieser verstarb, schien es, als ob das Immunsystem der Schafe zusammengebrochen war. Petra Sauer hatte nicht nur mit dem Verlust eines Partners zu tun, sondern nun auch noch mit diversen Krankheiten der übernommenen Schafe. Trotz aller Bemühungen hat ein Schaf leider nicht überlebt. Dafür hat sie aber schon vielen Tieren das Leben gerettet. Nicht nur Schafe und Rinder finden ein Zuhause bei ihr. Ab und an kommen auch Frischlinge zur Aufzucht zu ihr. Ihr Lebenspartner Heinz-Jochen Wagner (Forstwirt und Rinderzüchter) bringt auch schon mal ein oder zwei Wildschweinfrischlinge mit nach Hause, um die sich dann Petra Sauer kümmert. Ihre Flaschenkinder kommen aber nicht irgendwann auf den Tisch. Vereinzelt landen allerdings doch ein paar Böcke beim Metzger. Von irgendetwas muss man ja schließlich auch leben. Und außerdem kann sie die geborene Böcke nicht alle gebrauchen. Doch die weiblichen Tiere bleiben in der Regel alle bei ihr und dürfen auch bis ans Lebensende bei ihr bleiben. Wenn die Schafe alt werden, bekommen sie ihr Gnadenbrot auf der “Rentnerwiese”.
Herausforderung mit den Nutzungsflächen
Den Winter über darf Petra Sauer mit ihrer Herde auf der Belmicke bleiben. Da sie selbst keine Stallungen hat. Die Wiesen, wo sie mit ihren Herden hinziehen darf, werden immer weniger. Viele Landwirte stellen auf BIO um. Das bedeutet, Schafe, die keine BIO Wiese abgegrast haben, dürfen nicht auf eine BIO Wiese. Die BIO Wiese würde sonst mit verunreinigtem Kot kontaminiert werden. Die BIO Zertifizierung wäre hin. So ein Quatsch, was sich unsere Akademiker da alles einfallen lassen, aber die Diskussion haben wir ja auch schon mit Bärbel Gennies (SOLAWI Oberberg e.V.) geführt.
Umso schöner ist es zu hören, dass es noch Landwirte gibt, die den Nutzen einer Schafherde noch erkennen bzw. ihre Freiflächen Petra Sauer zur Verfügung stellen. Wenn der Landwirt seine Flächen für seine Rinder gemäht hat, darf Petra Sauer mit ihren Schafen den Rest erledigen. Somit wird die Wiese gemulcht und gedüngt zugleich.
Schafe sind Allesfresser
Schafe fressen alles, was ihnen unter die Zähne gerät. Sie sind nur bedingt wählerisch, allerdings überwiegend Pflanzenfresser. Wie alle Pflanzenfresser schauen sie sich ihr Futter nicht vorher an, ob da nicht gerade eine Blattlaus oder eine Raupe auf dem Blatt sitzt, welches sie gerade fressen möchte. Auch vor giftigen Pflanzen wie zum Beispiel Hahnenfußgewächse oder Riesenbärenklau machen die Schafe keinen Halt. Ganz langsam tasten sie sich an die Pflanzen ran. Auch junge Disteln sind kein Problem. Fingerhut wird allerdings instinktiv stehen gelassen. Schafe fressen auch die Pflanzen, die von Pferden und Rindern verschmäht werden.
Die Biostation Oberberg empfiehlt sogar die Mehrfach-Viehhaltung auf Wiesen, doch viele Landwirte sind der Meinung, dass nur Tiere einer Gattung auf einer Wiese gehalten werden sollten. Warum das so ist, habe ich nicht in Erfahrung bringen können. Ich könnte mir vorstellen, dass Krankheiten bzw. Krankheitsübertragungen die Ursache sein könnten. Dabei wäre es doch so praktisch. Sozusagen eine Symbiose. Die Schafe und Ziegen fressen die Reste der Rinder.
Bei Wanderschäferin Petra Sauer dreht sich nicht alles nur um Schafe
Nun ja, jedenfalls leben neben den Schafen auch ca. 50-60 Welsh Black Rinder bei Heinz-Jochen Wagner und Petra Sauer. Welsh Black Rinder stammen aus dem Südwesten der Britischen Inseln. Diese Landschaft mit rauem Klima und oftmals kargen Grünlandstandorten formte ein Rind mit besten Voraussetzungen zur ganzjährigen Weide- / Außenhaltung. Das Fleisch ist von bestem Aroma, feinster, zarter Faser und ausgewogener intramuskulärer Fetteinlagerung. Die einmalige Qualität des Welsh Black Fleisches bescherte dem Englischen Roastbeef seinen legendären Weltruf. Es zählt zu den begehrtesten Beefsorten der Spitzenköche. Die Milch der Mutterkühe steht ausschließlich dem Kalb zur Verfügung. Die Kühe dienen nicht zur Milchproduktion und werden nur von den Kalbern gemolken. Heinz-Jochen Wagner verkauft das besondere Rindfleisch nur ab Hof. In regelmäßigen Abständen kommt ein mobiler Metzger auf den Hof. Das heißt, die Tiere leben stressfrei in ihrer Herde auf der Weide bis zu ihrem Tod.
Natur pur, aber ein hartes, arbeitsreiches Leben. Da muss man schon mit Leib und Seele dabei sein und mit ganzem Herzen hinter seiner Arbeit stehen. Ob sich die Wanderschäferei wirtschaftlich lohnt? Der Lohn ist die Freude an der Arbeit und die Liebe zu den Tieren. Reich wird man so bestimmt nicht. Aber: “Man kann davon leben.”
Fazit
Das Leben von Petra Sauer, der Wanderschäferin, ist geprägt von ihrer tiefen Leidenschaft für Tiere und ihrer Liebe zur Natur. Ihr Alltag ist hart, arbeitsreich und voller Herausforderungen, die sie mit Hingabe und Engagement meistert. Sie zieht mit ihren Schafen umher, pflegt und versorgt sie, und setzt sich mit den unterschiedlichen Bedürfnissen und Problemen ihrer Herde auseinander. Ihre Arbeit ist nicht nur körperlich anspruchsvoll, sondern verlangt auch Einfallsreichtum und Flexibilität.
Durch ihre innovative Nutzung lokaler Freiflächen für die Beweidung, leistet Petra Sauer einen wichtigen Beitrag zur Landschaftspflege und Biodiversität. Trotz der zunehmend schwierigen Bedingungen, wie dem Rückgang an verfügbaren Flächen durch biologische Auflagen, hält sie an ihrem Beruf fest. Ihre Arbeit geht weit über den wirtschaftlichen Nutzen hinaus; sie ist eine Lebensaufgabe, die sie mit ganzem Herzen verfolgt. Inmitten von Grünflächen und Tieren findet Petra Sauer eine Erfüllung, die sie glücklich macht und es ihr ermöglicht, ein einfaches, aber reichhaltiges Leben zu führen.
Petra Sauer ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie stark Passion und Berufung sein können, wenn sie nicht nur von wirtschaftlichen, sondern auch von emotionalen und ethischen Motivationen getragen werden. Ihre Geschichte zeigt, dass es möglich ist, in Harmonie mit der Natur und den Tieren zu leben, selbst wenn dies oft bedeutet, gegen den Strom zu schwimmen.
Artikel/Fotos: Alexandra Rüsche