Nachhaltig bauen: Wie Kunststofffenster zu einem umweltfreundlichen Heim beitragen
Kunststofffenster erfreuen sich bei Neubauten und Modernisierungen großer Beliebtheit. Die Gründe dafür liegen klar auf der Hand, denn das Material hat einige Vorteile. Es ist mechanisch belastbar, bringt gute Eigenschaften der thermischen Isolierung mit und lässt sich mit geringem Aufwand reinigen. Auch beim Wartungsaufwand schneiden moderne Fenster aus Kunststoff gut ab.
Wie passen die Nachhaltigkeit und Kunststofffenster zusammen?
Kunststoff wird aus Erdöl hergestellt. Das ist schlecht, weil die Erdölvorräte auf der Erde begrenzt sind und die Kunststoffherstellung mit einem erheblichen Energieaufwand verbunden ist. Auf den ersten Blick scheint sich hier also ein Gegensatz aufzutun. Doch die Praxis sieht anders aus, denn inzwischen gibt es moderne Fenster aus recyceltem Kunststoff. Dabei unterscheiden sich die Materialanteile, die aus dem Recycling stammen. Im einfachsten Fall kommt für die Herstellung der nicht sichtbaren Innenprofile der Rahmen Recyclingkunststoff zum Einsatz. Dort spielt es keine Rolle, ob sie weiß, schwarz oder dunkelgrau sind. Doch der Kunststoff lässt sich bei der Wiederaufbereitung für die Herstellung neuer Fensterprofile auch bleichen. Der Energieaufwand bei der Wiederaufbereitung ist deutlich geringer als bei der Gewinnung von Kunststoff aus Erdöl. Damit werden sie preiswerter und außerdem wird das Klima geschont.
Kunststofffenster aus recyceltem Material haben keine Nachteile!
Beim Stichwort Wiederaufbereitung haben viele Menschen leider noch immer Bedenken, was die Qualität, Haltbarkeit und Stabilität betrifft. Sie sind überflüssig und können mit Blick auf die Kunststofffenster und Kunststoffbalkontüren getrost über Bord geworfen werden. Die Aufbereitung des aus alten Fensterprofilen gewonnenen Granulats erfolgt so gründlich, dass es nicht zu einem Downcycling-Effekt kommt. Fenster aus Recyclingkunststoff sind mechanisch genauso belastbar wie die Pendants aus dem Kunststoff, der erstmals aus Erdöl gewonnen wird. Auch die Witterungsbeständigkeit und Farbstabilität ist vollständig vergleichbar. Das gilt übrigens für Fensterprofile genauso wie für das Fensterzubehör, das inzwischen ebenfalls teilweise aus recyceltem Kunststoffgranulat besteht. Vorbaurollläden sind ein gutes Beispiel dafür.
Welche anderen Aspekte sorgen für ein umweltfreundliches Heim?
Die Umweltfreundlichkeit von Geschäfts- und Wohngebäuden hängt nicht nur davon ab, woher das Baumaterial stammt. Auch die spätere Entsorgung spielt eine wichtige Rolle. Wer in einem Massivholzfenster den Spitzenreiter in Sachen Umweltfreundlichkeit sieht, sollte einmal darüber nachdenken, dass hier Versiegelungen notwendig sind. Dazu gehören Holzschutzmittel und nässeabweisende Anstriche, die noch dazu regelmäßig erneuert werden müssen. Sie ziehen ins Holz ein, was die spätere Entsorgung problematisch macht. Kunststofffenster und Aluminiumfenster schneiden durch die Möglichkeit der (fast vollständigen) Materialwiederaufbereitung bei der Umweltfreundlichkeit besser ab. Holz bietet jedoch den Vorteil, dass es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt. Das heißt, hier kommt es bei der Auswahl auf die persönlichen Präferenzen an.
Niedrige Energieverbräuche sind umwelt- und klimafreundlich
Wer sich selbst, dem Klima und der Umwelt einen Gefallen tun möchte, entscheidet sich für Fenster, Terrassen- und Balkontüren, die eine moderne Dreifachverglasung mitbringen. Der Grund liegt auf der Hand, denn deren Thermoschutzwirkung ist deutlich besser als bei Pendants mit Doppelverglasung. Genaue Aussagen dazu trifft der jeweils angegebene Ug-Wert. Er sollte im optimalen Fall bei einer Dreifachverglasung 0,6 W/(m²·K) nicht übersteigen. Bei vor 1995 verbauten Doppelverglasungen liegt er bei bis zu 2,8 W/(m²·K). Das heißt, hier muss im Winter mit dem 4,5-fachen Wärmeverlust über die Fenster gerechnet werden. Damit steigt auch der Energieverbrauch für die Beheizung samt den davon ausgehenden Umwelt- und Klimabelastungen.
Staatliche Förderungen für die Umweltfreundlichkeit ausnutzen!
Bei Verbesserungen an der thermischen Isolierung der Gebäudehülle zahlt der Staat kräftig mit. Die über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (kurz BAFA) zu beantragenden Förderungen betragen bis zu 15 Prozent der erforderlichen Ausgaben und können bei Erfüllung der Förderbedingungen aufgrund der niedrigen Mindestinvestitionssumme von 300 Euro (brutto) sogar für den Tausch von einzelnen Fenstern und Türen in Anspruch genommen werden. Das gilt auch nach den im Zusammenhang mit dem Streit um den Bundeshaushalt im Herbst 2023 erfolgten Kürzungen der Förderungen weiter.