Unser Wandertipp der diesmaligen Ausgabe der LandMomente führt uns nach Engelskirchen. Wir wandern den Bergischen Streifzug #14 – Den Höhlenweg. Klingt spannend.
Start des Wanderrundwegs ist am Bahnhof Engelskirchen. Hier gibt es gute Parkmöglichkeiten. Um auf den eigentlichen Wanderweg zu gelangen geht es zunächst einmal über die Hauptstraße in Engelskirchen in den Kurpark, der Kinder mit seinem Spielplatz direkt zum Spielen einlädt. Einen kleinen Brunnen gibt es ebenfalls. Der Wegweiser #14 führt uns über eine kleine Brücke in einen Wald hinein. Ein Waldweg führt uns an der Agger entlang in das kleine Örtchen Stiefelhagen. Das kleine Örtchen Stiefelhagen wurde geschichtlich bereits 1413 das erste Mal urkundlich benannt. Neben den kleinen, schön anzusehenden Häuschen gibt es “Omi Knöpfchens” (Gaby Förster) Scheunen Träume. Leider hatte sie geschlossen, sonst hätten wir gerne einen Blick rein geworfen. Das Scheunentor wirkte wirklich einladend. Also geht es weiter auf dem Höhlenweg über Stock, Stein und manchmal auch Teerstraßen und durch den herbstlichen Laubwald bis zur nächsten Sehenswürdigkeit, dem Haldyturm, der oberhalb von Ründeroth steht.
Der Haldyturm wurde 1903 zu Ehren des damaligen Landrats Richard Haldy erbaut. Die Aussichtsplattform des 18 m hohe Turms ist gut über die 92 Stufen zu erreichen. Von hier aus hat man einen wunderbaren Ausblick über das Aggertal (Ründeroth). An diesem wunderschönen, sonnigen Herbsttag war dieser auch gut besucht. Wer nicht den Blick vom Aussichtsturm genießen möchte, ruht sich auf den umliegenden Bänken am Fuße des Turms aus.
Durch den Wald, immer den Hinweisschildern nach, geht es weiter in Richtung Aggertalhöhle. Die Aggertalhöhle liegt inmitten des 47 ha großen Altenberg im Walbachtal und hat eine Länge von 1071 Metern. Wer mag, kann an einer geführten Wanderung durch die Aggertalhöhle teilnehmen. 200 Meter weiter entfernt liegt das sogenannte Windloch. In dieser Höhle fanden Forscher zuletzt die vermutlich größte “Eisenblüte” Europas. Erst im Frühjahr 2019 wurde das Höhlensystem “Windloch” entdeckt. Vermutlich war diese in früheren Zeiten mit der Aggertalhöhle verbunden. Dieses Höhlensystem ist über 8 km lang und zählt zu den größten Höhlensystemen in NRW. Die Einstiegsluke, versehen mit einem “Guckloch”, lässt dies den Wanderer wissen. Doch besonders viel sieht man durch das “Guckloch” hier nicht. Die Höhle steht unter Naturschutz und ist für die Öffentlichkeit verständlicherweise nicht zugänglich. Schließlich muss diese Höhle noch eingehend erforscht werden. Schade, aber dennoch abenteuerlich wenn man bedenkt, dass man an der vermutlich größten Höhle NRW´s steht.
Noch ein kleines Stückchen weiter des Waldweges gelangt man zu einer Stahlgittertür. Der Eingang zur Aggertalhöhle. An der “Höhlenkasse” ist Startpunkt für die geführten Höhlenbesichtigungen, die zu festen Zeiten durchgeführt werden und ca. 30-45 Minuten dauern. Planen Sie doch schon mal Ihre nächste Wanderung. Allerdings muss die Höhlenbesichtigung bis zum April noch warten. Denn ab dem 2. November ist die Höhle geschlossen.
Der Weg führt uns weiter die Hauptstraße entlang. Hier können wir am Waldesrand schon das nächste Highlight bewundern. Ein kleines “Zwergendorf” ist hier in mühe- und liebevoller Kleinstarbeit entstanden und entzückt große und kleine Abenteurer.
Weiter des Weges gelangt man durch den Park der AWO Engelskirchen, ein Stück der Agger entlang wieder zu der kleinen Holzbrücke an den Anfang des Wanderrundwegs. Der #14 von den 24 Themenwegen der bergischen Streifzüge im Bergischen Land ist mit seinen kleinen roten Schildern und Aufklebern an Bäumen und Verkehrsschildern hervorragend ausgezeichnet, so dass man diesen Weg auch ohne Navi gut findet und abwandern kann. Entlang des Wanderweges gibt es insgesamt 10 Infotafeln für den Wanderer, unter anderem zwei Audio Tafeln, wo die Höhlenforscher von ihren Entdeckungen erzählen.
Mit einer Gesamtlänge von rund 8 km Länge ist der Wanderweg auch für Kinder gut zu bewältigen. Gerade die vielen Sehenswürdigkeiten machen den Weg nicht nur für die Kinder spannend, so dass der Tag wie im Flug vergeht. Der Wechsel zwischen Wald- und Teerboden ist leicht zu bewältigen, die Steigungen nicht sonderlich schwer. Im übrigen grenzt der Bergische Streifzug #14 (Höhlenweg) an den frisch eröffneten (September 2021) Bienen- und Insektenlehrpfad. Er befindet sich in der Nähe des Haldy-Turms. Ein kleiner Abstecher in die Welt der Bienen und Insekten lohnt sich auf jeden Fall. Auch hier finden Sie 15 Infotafeln mit umfangreichen Informationen zum Thema Bienen, Insekten und Bäumen. Auch hier hat sich der Bienenzuchtverein Engelskirchen sehr große Mühe gegeben den Wanderern und allen anderen Interessierten, nicht nur die Welt der Bienen zu erklären, sondern auch das Wunder Natur.
Gerade im Herbst lässt das leuchtend goldene Laub den Weg noch schöner wirken.
Adresse Startpunkt Wanderweg #14
Bahnhof Ründeroth
Bahnhofstraße
51766 Engelskirchen
Fotos: Katharina Rössing / Niklas Rüsche
Autor: Alexandra Rüsche